Die E-Gitarre ist tot? Von wegen: Corona sorgt für Boom bei Instrumenten

Immer mal wieder haben Branchenbeobachter in den vergangenen Jahren den Tod der E-Gitarre ausgerufen. Aber die Corona-Pandemie hat für einen Aufwind bei den Instrumenten gesorgt. Fender, Gibson, Martin und Co. rechnen für 2020 mit Rekordumsätzen.

Vor einigen Jahren veröffentlichte die Washington Post einen Artikel, in dem dessen Autor Geoff Edgers den Mangel an sogenannten Guitar-Heros beklagte. Demnach habe sich der Absatz an E-Gitarren-Verkäufen innerhalb eines Jahrzehnts von 1,5 auf knapp über eine Million verringert. Immer mehr Anbieter würden um eine nicht wachsende Kundschaft buhlen.

Corona bringt E-Gitarren-Comeback

Jetzt scheint ausgerechnet die Corona-Pandemie für ein kaum erwartetes Comeback auf dem Markt für E-Gitarren gesorgt zu haben. Denn in den vergangenen Monaten haben offenbar eine ganze Reihe – vor allem junger Menschen – ihre Liebe zu dem Instrument (neu oder wieder) entdeckt.

Das zeigt sich einmal an den Downloads der Fender-Play-App. Diese hat einen Sprung von 150.000 Nutzern Ende März auf 930.000 Nutzern im Juni verzeichnet, wie Rolling Stone berichtet. Es scheint, als habe den Gitarrenfans weniger die Inspiration als viel mehr die Zeit gefehlt, um auf der E-Gitarre zu rocken.

Fender-Chef Andy Mooney etwa sagte der New York Times, dass 2020 das größte Verkaufsjahr in der Geschichte des Gitarrenbauers werden dürfte. Es habe Rekordtage mit zweistelligem Wachstum gegeben. Fender habe zudem Rekordzahlen beim E-Commerce und bei Verkäufen von Anfängerausrüstungen gegeben.

Junge Frauen lieben E-Gitarren

Ebenfalls interessant: Der E-Gitarren-Boom ist laut Mooney nämlich nicht auf mittlerweile ergraute Baby-Boomer zurückzuführen, die sich ihre Jugendzeit zurückwünschen. Stattdessen sollen vor allem junge Erwachsene und Jugendliche derzeit in großer Zahl E-Gitarren gekauft haben. Und darunter viele weibliche Gitarrenfans.

Natürlich ist so ein unverhoffter E-Gitarren-Boom auch eine positive Nachricht für den Handel mit gebrauchten Instrumenten. Denn eine gute Second-Hand-E-Gitarre für den Einstieg ist sicherlich gerade bei jungen Gitarrenspielern finanziell eher drin als ein teures neues Markengerät.

Unbedingt weiterlesen: Kurt Cobains Gitarre zum Rekordpreis von 6 Millionen Dollar versteigert

Bildnachweis: E-Gitarre – Corona sorgt für Boom. (Foto: StockSnap/Pixabay)